Der Zirler Marktlauf 2022, der dieses Jahr bereits zum 6. mal stattfand, gehört für mich schon fast zum Pflichtprogramm. Ein toller Rundkurs durch das Ortszentrum von Zirl, gut organisiert und mit vielen starken Teilnehmern auch ein Publikumsmagnet. So gibt es auf der ganzen Strecke super Stimmung und das Laufen macht einfach Spaß. Wie es mir ergangen ist und ob ich eine neue Bestzeit aufstellen konnte lest ihr im folgenden Racereport.
Lange oder kurze Strecke?
In diesem Jahr war ich bereits zum 3. mal am Start beim Zirler Marktlauf. Beim Hauptlauf gibt es die Möglichkeit über die kurze Strecke (6.020 m = 3 Runden) oder über die lange Strecke (10.000 m = 5 Runden) zu starten. Beim ersten Start war ich über die kurze Strecke am Start, beim 2. mal über die Lange. Also sollte es diesmal auch wieder die lange Strecke werden da ich aktuell mehr im Training für die 10.000 m bin. Also mal schauen ob ich meine Leistung vom Vorjahr steigern kann.
Die Vorbereitung war sehr gut
Ich fühle mich gut und auch das Training der letzten Wochen hat sehr gut funktioniert. Von daher freue ich mich schon auf den Wettkampf um zu schauen was ich aktuell so leisten kann. Hier wird es auch darauf ankommen, was für andere Läufer am Start sind und ob ich eine Gruppe finden kann wo ich mich reinhänge. Das Wichtigste jedoch wird die Renneinteilung sein. Nicht wieder zu schnell starten und mein Tempo finden. Ich bin motiviert und freue mich auf das Rennen.
Warmlaufen und dann geht es los
Die Strecke ist mir bereits aus den Vorjahren bekannt. Von daher brauche ich diese nicht mehr zu besichtigen und kann mich ganz in Ruhe auf das WarmUp konzentrieren. Als zusätzliche Unterstützung hab ich noch meinen eigenen Fanclub mit Frau, den beiden Kindern, meiner Mutter und Schwester mit dabei. Da kann doch gar nix mehr schief gehen. Ich laufe mich locker 2 km ein, mache einige Lauf-ABC Übungen und ein paar Steigerungsläufe. Das Wetter ist nahezu optimal mit ungefähr 12 Grad. Es fühlt sich aber doch etwas wärmer an als es wirklich ist.
Und es geht los...
Ein paar Minuten vor dem Start stehe ich mit einer großen Menge weiteren Läufern an der Startlinie. Zusätzlich zur langen und kurzen Strecke gibt es nämlich noch den Staffellauf wo jeweils 3 Starter eine Runde laufen. Hier starten aber alle Staffelläufer gleichzeitig wodurch einige Starter zusammenkommen. Der Startschuss fällt und schon geht es mit ordentlichen Speed los. Die Läufer aus dem Staffelbewerb natürlich gleich vorne weg und dann heißt es schon langsam sein Tempo finden. Der erste Kilometer ist immer eine schwierige Angelegenheit für mich. Es fühlt sich nicht so schnell an, es ist noch nicht anstrengend und man glaubt das Tempo gut laufen zu können. So gehe ich doch zu schnell an und laufe den ersten Kilometer mit 3:36 min/km.
Die Runden vergehen
Kurze Zeit später ist die erste Runde bereits geschafft und es ist nicht einfach die Übersicht zu behalten wo man sich im aktuellen Läuferfeld befindet. Da die Staffelläufer jetzt weggefallen sind ist auf der Strecke um einiges weniger los und das Feld zieht sich immer mehr auseinander. Mit 3:42 min geht es ganz gut weiter und mit 3:54 min auf dem 3. Kilometer Richtung „Normalpace“. Vor mir finde ich keinen 10 km Läufer und muss weiterhin mein ganz eigenes Tempo laufen. Die Strecke ist mit doch einigen Höhenmetern nicht ganz einfach zu bewältigen und in der dritten Runde merke ich die Anstrengung dann doch immer mehr. Ab der dritten Runde fährt dann das Fahrrad für den Führenden direkt vor mir und ich überlege kurz ob ich wirklich der Führende bin auf der langen Strecke? Wir überrunden bereits einige andere Läufer und ich versuche weiterhin das Tempo zu halten.
Es wird immer schwerer
Der Zirler Marktlauf geht langsam in die heiße Phase für mich. In der vierten Runde läuft ein 10 km Läufer auf mich auf, ich kenne ihn. Ich versuche an ihm dran zu bleiben und wir laufen die vierte Runde gemeinsam über die Ziellinie. Noch eine Runde mit 2 Kilometern gilt es zu absolvieren. Doch leider merke ich wie es immer schwieriger wird für mich. Ich versuche dran zu bleiben aber meine Beine lassen es nicht zu. Auch die Kilometersplits werden langsamer. Von daher muss ich ihn ziehen lassen und die Lücke wird etwas größer.
Gleich im Ziel
Mental* keine leichte Situation wenn man überholt wird und nicht mehr mitlaufen kann. Doch ich versuche mich auf mich selbst zu konzentrieren und meinen Lauf so gut es geht ins Ziel zu bringen. Zum letzten mal die lange Steigung hoch, gerade rüber und dann noch eine ganz kurze Steigung und abwärts ins Ziel. Da läuft ein weiterer Läufer auf mich auf und geht an mir vorbei. Ich bin platt vom schnellen Start. Doch das will ich so nicht hinnehmen. Darum nehme ich nochmals alle Kraft zusammen und haue einen ordentlich Sprint rein die Steigung hoch und gehe wieder an ihm vorbei. Er kann nicht mithalten und so laufe ich als gesamt 2. durch das Ziel. Wow, eine echt tolle Leistung und ich bin mega happy. Mit der Zeit von 36:47 min über die 10 Kilometer mit insgesamt doch 121 Höhenmetern ein sehr starkes Ergebnis für mich. Im Gegensatz zum letzten Jahr bin ich 2 Minuten schneller gelaufen. Zudem hatte ich damit meine Klasse, die M30 gewonnen.
Zusammenfassung vom Zirler Marktlauf 2022
Es ist unglaublich schön zu sehen wenn das Training Früchte zeigt und die Form nach oben geht. Wenn sich die vielen harten Einheiten bezahlt machen und man voller Stolz auf seine eigene Entwicklung blicken kann. So kann ich sehr zufrieden sein mit einem sehr starken Zirler Marktlauf 2022. Wenn ich ehrlich bin hätte ich nicht mit einer so guten Platzierung gerechnet. Doch der Lauf hat sich von Anfang an sehr gut entwickelt. Vielleicht wäre noch mehr möglich gewesen, wenn ich anfangs etwas langsamer vom Gas gegangen wäre.
Mit einer neuen Bestzeit von 36:47 min über die 10 Kilometer, bei einem top organisierten Rennen kann ich mehr als zufrieden sein und positiv auf die kommenden Rennen blicken. Zudem wurde ich gleich zweimal prämiert mit einem tollen gravierten Glas und einem Schokoladentelegram für den zweiten Gesamtplatz.
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Unglaublich, die Form geht weiterhin stark nach oben und ich konnte meine Leistung vom letzten Jahr um 2 Minuten steigern. Jetzt heißt es weiterhin dran bleiben und die Form noch weiter verbessern.
Patrick Pöschl von Endspurt Laufcoaching
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