Was war das für ein Jahr für mich? Viele Rückschläge hat es gegeben, doch wichtig ist immer wieder aufzustehen. Das habe ich getan. Für den Erfolg muss man auch durch schwierige Zeiten gehen. Und damit ich dieses Jahr auch gebührend verabschieden kann bin ich beim Silvesterlauf Innsbruck 2022 an der Startlinie gestanden. Ohne Leistungsdruck, ohne Erwartung sondern einfach nur aus purer Leidenschaft zum Laufen.
Laufen sollte Spaß machen
Ja klar, natürlich hat ein ambitionierter Läufer seine Ziele und möchte diese erreichen. Doch das geht nicht immer. Das musste ich dieses Jahr leider öfter merken als es mir lieb war. Von einer Krankheit in die nächste und von einer Verletzung in die nächste. Insgesamt mit diesem Wettkampf nur 3 Laufwettbewerbe in einem ganzen Jahr. Fast unglaublich.
Da ich leider auch dieses mal vor gerade mal 10 Tagen noch mit Grippe im Bett gelegen bin, war nicht sicher ob ich an den Start gehen konnte. Doch zum Glück hatte ich mich dann schnell erholt und ein paar lockere Trainingseinheiten hatten gut funktioniert. So war für mich klar: Ein Jahr eines Läufer sollte natürlich mit einem Silvesterlauf beendet werden. Natürlich ohne Erwartungen und ohne Druck, einfach zum Spaß.
Endlich kann ich die neuen Schuhe ausprobieren
Jeder hat so seine Eigenheiten. Bei Läufern sind es häufig ihre Schuhe. Diese sind ihnen heilig und da springen sie gerne auf viele Trends auf 🙂 Jeder hat seine Marke die er liebt und hält Ausschau nach den neuesten und besten Modellen. Als der neue Nike Streakfly gerade in Mode war musste ich mir diesen im Sommer natürlich auch zulegen. Diese Optik, die geniale Passform, das Gewicht… einfach alles an dem Schuh ist genial.
Das fühlte ich aber nur zuhause als ich ein paar Schritte damit gegangen bin. Gelaufen bin ich in dem Schuh nicht. Den von da Weg gab es ja nur Verletzungen und krank sein. Für das Training war er mir zu schade. Was wäre da eine bessere Generalprobe als der Silvesterlauf in Innsbruck?
Neue Strecke & milde Temperaturen
Was ist da bitte los? Diese Temperaturen zu Silvester sind schon wirklich alles andere als kalt. Bei weit über 10 Grad Außentemperatur am Nachmittag kann man doch nicht von Winter sprechen oder? Beim Start um 17:00 Uhr wird es dann doch ein klein wenig kälter sein, doch immer noch ordentliche Plusgrade. Also ein optimales Laufwetter für mich. Trocken, kein Niederschlag, die Straßen sind frei und ohne Schnee – alles super.
Seit dem letzten Silvesterlauf den ich in Innsbruck gelaufen bin hat sich die Strecke komplett geändert. Es sollte eine sehr schnelle Strecke werden, doch leider mit ein paar sehr engen Kehren. Doch das sollte kein Problem werden. Ich freue mich bei der Besichtigung schon sehr auf den bevorstehenden Start.
Welche Zeit sollte es werden?
Naja, ist klar. Zuerst wird gesagt man läuft nur zum Spaß und dann denkt man über Zeiten nach? Ein Läufer kann wohl nicht anders. Das liegt ihm im Blut. Ein wenig muss man schon spekulieren wie schnell man wohl anlaufen sollte um auf keinen Fall zu überpacen. Den das wäre alles andere als der Optimalfall. Da ich wenig Training in den Beinen hatte und vor kurzem erst krank war steckte ich meine Erwartungen nicht gerade hoch. Also irgendwas um die 20 Minuten sollte erreichbar sein, sicher war ich mir jedoch nicht. Von daher muss ich es einfach auf mich zukommen lassen, nicht zu schnell anlaufen und auf den Körper hören was so möglich ist.
Es geht los - Start zum Silvesterlauf Innsbruck 2022
Wie ich es bereits gewohnt war ist der Startbereich beim Innsbrucker Silvesterlauf etwas eng. Es sind doch einige Läufer am Start was die Sache nicht gerade einfach macht. Der einzige Vorteil bei so einem Startbereich ist, dass man sich gegenseitig warm hält 🙂
Hä? Was ist jetzt los? Fast alle Läufer dachten wir starten in Richtung Westen, doch es war genau andersrum. Der Start erfolgt Richtung Osten. So mussten sich alle Läufer durchdrängen auf die andere Seite. So wurde es für einen pünktlichen Start noch relativ eng – doch es hatte funktioniert. Einziger Nachteil wie immer bei solchen Läufen: Es stehen so viele „relativ langsame“ Läufer in den ersten Startreihen. Da fällt es schwer anfangs seinen Rhythmus zu finden da man viele Schlangenlinien laufen muss. Doch das gehört dazu.
Ich überhole sehr viele andere Mitläufer und sehe auch viele bekannte Gesichter. Nach und nach finde ich mehr mein Tempo und versuche mich einzupendeln. Ah, es fühlt sich schon etwas schnell an. Der erste Kilometer vergeht aber wie im Flug und ich gehe bei 3:44 min durch. Wahrscheinlich für die aktuelle Form doch etwas zu schnell. Aber da muss ich jetzt durch. Schon bald ist der zweite Kilometer erreicht, 3:48 Minuten – alles im grünen Bereich.
Der Weg ist das Ziel
Ab der Hälfte merke ich dann doch etwas Laktat in den Beinen und auch das Atmen fällt schwerer. Da ich nicht im vollen Kampfmodus bin versuche ich aber erst gar nicht mich zu überanstrengen sondern bleibe ich Schwellenbereich. Also eine Mischung aus Anstrengung aber noch gut machbar. Das merke ich auch am Tempo. Kilometer 3 gehe ich bei 3:53 Minuten durch und Kilometer 4 dann mit 3:57 Minuten.
Ganz so einfach gebe ich mich aber doch nicht geschlagen. Die 20 Minuten Marke für die 5 Kilometer will ich unbedingt unterbieten. Daher lege ich die letzten 400 Meter nochmals ordentlich zu, kann noch einige Läufer überholen und komme in 19 Minuten und 29 Sekunden ins Ziel. Das heißt ingesamt Platz 42 und in meiner Altersklasse M30 Platz 11.
Zusammenfassung vom Silvesterlauf Innsbruck 2022
Kurz zusammengefasst war der Silvesterlauf in Innsbruck ein toller Abschluss für ein durchwachsenes Laufjahr. Endlich mal wieder Wettkampf-Luft schnuppern und die Atmosphäre mit so vielen anderen Läufern genießen. Da ich ohne Erwartungen in den Lauf gegangen bin und der Spaß im Vordergrund stand bin ich mit der Platzierung und der Zeit um großen und ganzen zufrieden.
Die Organisation des Laufes war super, Startnummer war schnell abgeholt, Zeitnehmung war top, die Strecke ebenfalls gut beschildert und die Atmosphäre beim Lauf mit den Fackeln usw. ein echtes Erlebnis.
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Mit dem Silvesterlauf konnte ich auch ohne jeglicher Form das Laufjahr gut abschließen. Es hat eine Menge Spaß gemacht wieder mit vielen Startern beim Lauf dabei zu sein und das Laktat in den Beinen zu spüren 🙂
Patrick Pöschl von Endspurt Laufcoaching
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